Der Dodge WC-58 Command Car Radio wurde 1942 für den Einsatz in Frankreich gebaut. Einige Durchschüsse im Blech, die heute, auch nach der Restauration, noch sichtbar sind, zeigen, dass er entsprechend eingesetzt wurde. Am 14.10.1950 wurde das Fahrzeug in die Schweiz importiert und von der Kriegsmaterialverwaltung mit dem Kennzeichen M+72744 eingelöst, Standort Zeughaus Seewen, Einteilung R Uem Kp 24. Am 27.4. 1966 wurde der Dodge WC ausgelöst und ging später in den Besitz von Daniel Lude in Nyon (wann genau, ist nicht bekannt). Mäni entdeckte den Dodge WC im Frühjahr 2001 am Oldtimer- und Teilemarkt in Fribourg. Der Dodge WC ging ihm nicht mehr aus dem Kopf und er fuhr ein par Tage später nach Nyon um den Dodge WC zu kaufen und seinen Traum zu erfüllen.
Sofort wurde mit der Restauration begonnen. Richten, schweissen, diverse mechanische und Abdichtarbeiten an den Achsen und der Bremsanlage
waren angesagt. Bemerkenswert ist, dass dabei
keine einzige Schraube abgerissen wurde und kein
Rostloch zugeschweisst werden musste. Der alte
Lack wurde entfernt und die Karosserie neu grundiert. Danach stand der Dodge 18 Jahre lang. Mäni
hatte unterdessen einen Dodge WC 52 Weapons
Carrier und einen Dodge WC 52 mit Kabine und
Kran gekauft und restauriert sowie eine zweite
Garage gebaut.
Im September 2019 wurden die Arbeiten wieder
aufgenommen mit der Frage: Wie soll der Dodge
restauriert werden? Zivil oder militärisch? Der Entscheid fiel schnell zu Gunsten einer zivilen Version.
Die Antennenhalterung, die seitlichen Kanister, der
Werkzeugkasten auf dem hinteren Deckel sowie
die Anschlüsse für die Funkanlage mussten ausgebaut werden. Etliche Stunden wurden für das
Schleifen der Grundierung aufgewendet, mit reichlich Kaffeepausen dazwischen. Neue Felgen und
Pneus mussten her. Die Frontscheibe inkl. Rahmen, das Verdeck, das Lenkrad sowie der komplette Kabelstrang wurden erneuert. Zwei neue Spiegelhalter und das Trittbrett rechts wurden neu angefertigt sowie die Sitzpolsterung verstärkt. Auch
die komplette Bremsanlage wurde revidiert. Die
elektrische Anlage, die Lampen, die Kotflügel und
Stossfänger und der Kühlergrill wurden wieder
montiert. Alle nichtlackierten Teile wurden auf
Hochglanz poliert. Die Tenaxknöpfe wurden ersetzt
und das Verdeck angepasst. Der Regler wurde revidiert und der Drehzahl-begrenzer von 2800 auf
3200 U/min erhöht. Damit erreicht der Dodge eine
Höchstgeschwindigkeit
von 88 km/Std.
Die entscheidende Frage der Lackierung: Welche
Farbe soll der Dodge WC erhalten. Die Originalfarbe Schattenschwarz war doch zu militärisch. Zur
Auswahl standen Gelb, Blau, Grün. Er sollte ja als
zivile Version auch in einer passenden Farbe lackiert werden. Mäni entschied sich für Rubinrot,
graue Kotflügel und weisse Felgen. Die erste Lackierung in Rot entsprach nicht den Ansprüchen
Bauers. Auch ein 76-jährige Dodge WC trägt nicht
gerne Orangenhaut. Der zweite Versuch brachte
dann den gewünschten Erfolg. Der Dodge WC
strahlt und glänzt jetzt wie neu.
Da war doch noch die Motorfahrzeugkontrtolle. Ob diese mit der Farbgebung einverstanden sein wird? Wie sich herausstellte, war die Farbe kein Thema bei der Fahrzeugprüfung. Aber, da der Dodge nie ordentlich zivil eingelöst wurde, gab es Probleme mit den technischen Daten des Motors. Es wurde ein Leistungstest sowie eine schriftliche Bestätigung der Motordaten verlangt, die von Mäni und Christian Bauer selbst erstellt wurden. Ansonsten wurde lediglich die ungleich wirkenden Stossdämpfer sowie die überbremsende Hinterachse bemängelt.
Einer Zulassung des Dodge WC-58 CC als Veteranen Fahrzeug stand jetzt nichts mehr im Wege.
Das Automobil
Dodge WC-58 CC Radio Baujahr 1942
Motor / Getriebe
6 Zylinder in Reihe, 3,7l, 93 PS
4-Gang-Getriebe, Vorderradantrieb zuschaltbar
Leergewicht 2420 kg Nutzlast 800 kg Tankinhalt 113 l
Vmax 88 km/h
Verbrauch 15 - 25 l Benzin/100 km
Der Besitzer
Mäni Bauer
Bözen
Oldtimerfan und -restaurator
Besitzt mehrere Oldtimer, davon
3 Dodge WC
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